→ Einführung in die Entscheidungstabellentechnik
Wenn eine Entscheidungstabelle einen gewissen Umfang erreicht, ist es schwierig, auf einen Blick festzustellen, ob die darin gemachten Angaben sinnvoll und vollständig sind. Deshalb bietete KnowlEdge hierfür die Entscheidungstabellen-Analyse an.
Um eine Analyse durchzuführen,
Danach wird eine knappe Zusammenfassung des Ergebnisses wird in der Statuszeile angezeigt, z.B. (schlimmstenfalls): „Die Entscheidungstabelle ist nicht vollständig, nicht fehlerfrei und nicht eindeutig“ oder (bestenfalls): „Die Entscheidungstabelle ist vollständig, fehlerfrei und eindeutig“
Eine Entscheidungstabelle kann als fehlerfrei gelten, obwohl sie weder vollständig noch eindeutig ist!
Die bei Nicht-Vollständigkeit fehlenden Regeln sind i.d.R. durch die ELSE-Regel abgedeckt; falls auch die Else-Regel nicht zutrifft, wird, keine Regel ausgeführt - auch das kann beabsichtigt sein.
Wenn eine Entscheidungstabelle nicht eindeutig ist, wird die Summe der Aktionen ermittelt, die für die zutreffenden Bedingungen ausgeführt werden sollen; auch dies kann beabsichtigt sein.
Ein Fehler ist es immer, wenn Regeln sich widersprechen, weil dies das Ergebnis der Entscheidungstabelle unvorhersehbar macht. Sehr wahrscheinlich nicht beabsichtigt sind doppelte Regeln. Deshalb werden diese beiden Ergebnisse nach der Analyse direkt in der Entscheidungstabelle markiert.
Die weiteren Analyseergebnisse werden einzeln auf Anforderung angezeigt (Menü Extras→Ergebnisse der Analyse anzeigen).
Um die verschiedenen Analyse-Ergebnisse auf einen Klick anzeigen zu können, ohne über das Menü gehen zu müssen, kann eine getrennte Toolbar für die Analyse-Funktionen ein- und aus geblendet werden.
Um die Toolbar ein- oder auszublenden, wählen Sie
Das Schließen der Toolbar selbst blendet diese nur kurzzeitig aus.
Diese Toolbar kann frei verschoben werden.
Die Analyse-Toolbar enthält auch zwei Knöpfe für die Situations-Analyse.
In der Analyse-Toolbar oder im Menü Extras→Ergebnisse der Analyse anzeigen können Sie auswählen, welche Ergebnisse der zuletzt durchgeführten Analyse in der Entscheidungstabelle markiert werden sollen.
Es sind nur die Ergebnisse auswählbar, die auch bei der Analyse aufgetreten sind.
Die Ergebnisse werden zurückgesetzt, wenn eine Änderung an der Entscheidungstabelle durchgeführt wird.
Eine Redundanz liegt vor, wenn zwei oder mehr Regeln identisch sind.
Im Tooltip über dem Spaltenkopf der Regel wird angegeben, welche Regeln gleich sind, z.B. in nebenstehendem Beispiel bei Regel 3: „Duplikat von Regel 4“.
Maßnahmen: eine der beiden Regeln entfernen.
Ein Widerspruch liegt vor, wenn zwei oder mehr Regeln gleiche Bedingungsanzeiger, aber unterschiedliche Aktionen enthalten.
Im Tooltip über dem Spaltenkopf der Regel wird angegeben, welche Regeln einander widersprechen, z.B. in nebenstehendem Beispiel bei Regel 6: „Widerspricht Regel 3, widerspricht Regel 4“.
Maßnahmen: Klären, welche Regel die richtige ist, und die andere(n) Regel(n) entfernen.
Eine Implikation liegt vor, wenn, wenn eine Regel A gültig ist, eine Regel B immer ebenfalls gültig ist, d.h. Regel A impliziert Regel B.
Im nebenstehenden Beispiel sind zwei Implikationen enthalten: Regel 2 impliziert Regel 5, und Regel 3 impliziert Regel 1. Im Tooltip über dem Spaltenkopf der Regel wird angegeben, welche Implikationen jeweils vorliegen, z.B. in nebenstehendem Beispiel bei Regel 2: „Impliziert Regel 5“, und bei Regel 5 „Ist enthalten in Regel 2“.
Maßnahmen: Überprüfen Sie, ob die unterschiedlichen Regeln erforderlich sind. Falls die Implikation vermeidbar ist, können Sie die Entscheidungstabelle vereinfachen, indem Sie die Regeln zusammenfassen.
Eine Überschneidung liegt vor, wenn zwei oder mehr Regeln gleichzeitig gültig sein können, sich aber nicht implizieren.
Im Tooltip über dem Spaltenkopf der Regel wird angegeben, welche Überschneidungen jeweils vorliegen, z.B. in nebenstehendem Beispiel bei Regel 1: „Überschneidet sich mit Regel 2“.
Maßnahmen: Prüfen Sie, ob die Überschneidung beabsichtigt ist.
Eine Irrelevanz liegt vor, wenn eine Aktion oder Bedingung nur Irrelevant-Anzeiger hat („-“). Eine solche Bedingung macht für die Auswertung keinen Unterschied, eine solche Aktion würde nie ausgeführt werden.
Maßnahmen: Prüfen Sie, ob die betroffenen Bedingungen und Aktionen benötigt werden; wenn ja, passen Sie die Bedingungs- bzw. Aktionszeiger an, ansonsten entfernen Sie die unbenutzte Bedingung oder Aktion.
Regeln sind zusammenfassbar, sie zwar unterschiedliche Bedingungsanzeiger, aber gleiche Aktionen haben, und die Bedingungsanzeiger sich zu einer Regel zusammenfassen lassen.
Maßnahmen: I.d.R. genügt es, die Bedingungsanzeiger, in denen sich die beiden Regeln unterscheiden, in einer der beiden Regeln auf auf „irrelevant“ zu setzen 1). Danach kann die andere Regel entfernt werden.
Eine Regel enthält im Aktionsteil nur irrelevant-Anzeiger.
Maßnahmen:Prüfen Sie, ob eine der Aktionen für diese Regel ausgeführt werden sollte. Wenn nicht, prüfen Sie, ob die Regel entfallen kann, weil sie durch die Else-Regel abgedeckt ist.
Wenn aber - wie in dem nebenstehenden Beispiel - diese Regel abweichend von der Else-Regel keine Aktionen enthält, kann dies auch beabsichtigt sein: es spricht nichts dagegen, unter bestimmten Bedingungen keine Aktion durchzuführen. Die Regel sollte dann natürlich nicht entfernt werden.
Fehlende Regeln sind die Konstellationen, die nicht durch eigene Regeln abgedeckt sind. Für diese würde die ELSE-Regel ausgeführt werden.
KnowlEdge kann eine Liste der fehlenden Regeln erstellen, anhand derer Sie überprüfen können, ob diese Konstellationen tatsächlich über die ELSE-Regel behandelt werden sollen.
Wenn Sie von den fehlenden Regeln eine oder mehrere hinzufügen möchten, können Sie diese in der Liste selektieren, und Hinzufügen wählen. Die betreffenden Regeln werden dann zu der Entscheidungstabelle hinzugefügt; die neue(n) Regeln haben die höchste Regel-Nummer, d.h. stehen ganz rechts.
Nach dem Einfügen sollten Sie die Aktionen für die eingefügten Regeln ergänzen.
Um alle fehlenden Regeln einfügen zu lassen, können sie auch den Befehl Alle fehlenden Regeln einfügen ausführen.
Um die Entscheidungstabelle wieder ohne alle Analyseergebnisse anzuzeigen, wählen Sie
Die Ergebnisse stehen danach weiter zur Verfügung und können wieder eingeblendet werden.
In den Einstellungen für Analyse können Sie u.a. die Farben auswählen, die für die jeweiligen Analyseergebnisse benutzt werden sollen.
Um immer eine aktuelle Information über die Gültigkeit der Entscheidungstabelle zu haben, können Sie einstellen, dass die Entscheidungsstabelle während der Bearbeitung analysiert werden soll. Die Analyse wird dann nach jeder relevanten Änderung an der Entscheidungstabelle durchgeführt.
Dies kann allerdings zu Verzögerungen führen, die vor allem bei vermeintlich kleinen Änderungen, wie das Ändern von Aktions- und Bedingungszeigern, unangenehm sein können.
Bei großen Entscheidungstabelle, speziell mit vielen Bedingugnen, kann die Analyse zu spürbaren Wartezeiten führen. Deshalb können Sie hier Begrenzungen einstellen, bis zu welcher Anzahl Bedingungen